Warum T-U-N so schwierig ist
Und wie du ins TUN kommen kannst
Drei Beispiele, in denen TUN Veränderung bewirken könnte
Es gibt viele Paare, die sehr genau wissen, dass es um ihre Beziehung nicht zum Besten steht. Oft wissen sie auch ziemlich genau, warum. Bei manchen knistert es ganz bedrohlich oder die Konflikte sind schon offensichtlich ausgebrochen. Warum nur wird nichts unternommen? Warum ergreift nicht sie oder er die Initiative? Sucht das Gespräch, lässt sich durch Zurückweisung nicht beirren, sondern zeigt Kreativität, wie in den ersten Tagen des Verliebtseins, um ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam Hinzuschauen? O.K., die Lage zeigt sich ja ganz anders, als damals, wo alles noch unbelastet war und es keine gemeinsame Geschichte gab. Und doch geht es bei Beziehungen immer um sehr viel: Viele Paare merken erst nach der Trennung, welche Verluste und welche Lücken trotz allen Grabenkriegen zurück bleiben.
TUN in einem ganz anderen Zusammenhang: Es geht mir an meinem Arbeitsplatz nicht wirklich gut. Ich habe schon lange keine Motivation mehr, fühle mich unwohl, sehe keine Perspektiven. Ich mache ganz einfach meinen Job, mehr oder weniger gut. Damit gehöre ich übrigens gemäss Gallup-Studie 2015 zu den 78% der Schweizer Arbeitnehmenden, die sich kaum oder gar nicht im Betrieb engagieren.Trotzdem harre ich aus, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Schade! Eigentlich weiss ich genau, ich sollte etwas verändern. Nur habe ich weder den Antrieb, noch verspüre ich die Motivation, irgend etwas in Bewegung zu setzen, irgend wo zu beginnen.
Und ein drittes Beispiel: Er hat einen statischen Arbeitsplatz. Er weiss, Bewegung ist ein wichtiger Schlüssel für anhaltende Gesundheit. Der Rücken meldet sich regelmässig und schon lange. Fitnessstudio hat er ausprobiert und wieder sausen lassen. Auf’s Bike schafft er es auch nur in grossen Abständen. Nach der Arbeit landet er meistens auf dem Sofa, vor dem Fernseher, zu müde, um in Bewegung zu gehen. Zurück bleiben Frustration und immer wieder auch Selbstverurteilung.
Unzählige Hindernisse, die TUN entschuldigen
Was hindert Menschen in solchen und vielen anderen Situationen, einen ersten Schritt zu machen, in Bewegung zu kommen? Woran liegt es, dass wir uns für wichtige Dinge, die wir unbedingt erreichen möchten, oder die uns viel bedeuten und die wir keinesfalls verlieren wollen, schlussendlich doch keine Zeit nehmen, um ans Ziel zu gelangen?
Ich beobachte folgende Hindernisse:
- Zu ausgepowert, um ins TUN zu kommen
- Zu faul, lieber warte ich auf die anderen, dass sie TUN
- Zu resigniert, um ins TUN zu kommen
- Zu frustriert, zu viele Negativerlebnisse gemacht
- Zu bequem, um ins TUN zu kommen
- Zu wenig tief gefallen, um zum Tun gezwungen zu werden
- Zu freundlich, um dem Gegenüber mein TUN zuzumuten
- Zu überfordert, die Situation ist so verworren, dass ich den Blick fürs TUN verloren habe
- Zu gelähmt, um zu TUN
- Zu zufrieden, ist doch alles in Butter
Wie Mann ins TUN kommt
Nicht TUN heisst meistens, etwas zu verpassen, etwas zu verlieren. Dabei gibt es Ausnahmen, dann wenn sich etwas selbst erledigt. Manchmal auch zu unseren Ungunsten. Ich selber bin schon immer ein Macher, einer der meistens sofort aktiv wird und anpackt und tut. Manchmal auch zu schnell. Und ich kenne ebenso das lähmende Gefühl, das Bewegung ganz einfach verhindert. Ob ich will oder nicht. Auch war ich in manchen Lebenssituationen nur Zuschauer meines eigenen Lebens, ohne dass ich etwas Wesentliches bewirken konnte. Oder dann ging ich so heftig ins TUN, dass die Beteiligten überfordert waren.
Hilfreich können folgende Punkte sein:
- Erkennen, wissen wollen, was genau Sache ist
- Mir richtig Zeit nehmen, über diese Sache nachzudenken: Was sind meine Anteile, was sind mögliche Schritte, die ich tun kann. Dabei auch auf mein Bauchgefühl hören.
- Verantwortung dafür übernehmen, was jetzt ist und was daraus werden soll
- Und dann kommt es, das TUN. Mit voller Kraft, mit Mut und Überzeugung
- Nicht beirren lassen, wenn nicht auf Anhieb das passiert, was ich ausgedacht habe
- Bereit sein, zu korrigieren und nötigenfalls die Richtung zu ändern
- Und immer wieder TUN, bis das Ziel erreicht ist
Dann gibt es da noch diese eine Sache: Dein Verstand. Veränderungen dieser Art liebt er nicht. Abwechslung schon, aber am liebsten in bekannten Bahnen. Also geht es darum, immer dann dem Verstand liebevoll aber bestimmt zu begegnen, wenn er dich von Veränderungen abhalten will, von denen du genau fühlst, dass es an der Zeit ist, Schritte zu tun. Und lass dich nicht irritieren: So wie von dir Hartnäckigkeit im TUN gefordert ist, meldet sich auch konstant dein Kopf. Er möchte abbrechen, dich besänftigen, aufzuhören. Er hat tausend gute Gründe, warum dein TUN nicht nötig ist oder nicht funktionieren wird. Seit ich diese Gesetzmässigkeit entdeckt habe, und ich für mich meinen Weg gefunden habe, meinem Verstand zu begegnen, fällt es mir nicht mehr schwer, zu TUN. In kleinen und grossen Angelegenheiten.
Mut und männliche Entschlossenheit
Ich will dich ermutigen, mehr ins TUN zu kommen. Das Leben wird spannender, abwechslungsreicher und erfüllender. Du kannst mit kleinen, alltäglichen Herausforderungen beginnen und dich immer mehr auch an grosse Dinge heranwagen. Dabei bist du als Mann gefragt: Als einer, der nicht den Schwanz einzieht, wenn es nicht gleich so läuft, wie du dir es wünschst. Niemand hat gesagt oder dir versprochen, dass dein Leben immer nur bequem und rund verlaufen muss. Es sind genau die Ereignisse, die nicht nach unseren Wünschen verlaufen, die uns stärken und uns näher zu uns selber bringen. Immer dann braucht es Mut und wilde Entschlossenheit, uns diesen Herausforderungen zu stellen und zu TUN, was es zu TUN gibt.