Erfahrungsbericht Manngeburt
Ruedi berichtet in seinem Blog Männerherz über den Abschluss der Manngeburt
Das Abenteuer Manngeburt 2018/19 ist mit dem Jahresabschluss zu Ende gegangen. Ein Grund um innezuhalten, zurückzublicken und nach vorne zu schauen. Etwas über ein Jahr nach der Visionssuche in der Toskana trafen wir zwölf Männer uns mit unserem Leiter Stefan Wolff und zwei Assistenten am Wochenende des 3. Advents im Allgäu. Es galt, das Integrationsjahr zu betrachten und das Initiationsritual abzuschliessen.
Wichtige Themen bei allen von uns waren: Vater sein oder werden, Sohn sein und das Verhältnis zu den Eltern, Partner sein und die Beziehung zu einer Frau. Interessant: das Berufliche war fast bei allen ein Nebenschauplatz. Hier zeigten sich einfach die Entwicklungen mit ihren Ergebnissen. Wir alle haben mehr Klarheit und Selbstbewusstsein, was sich automatisch auch im Beruf positiv zeigt.
Was aber haben wir nun gemacht und erreicht? „Was hasts kriegt?“ wie Stefan fragte. Vor über einem Jahr haben wir die Visionssuche abgeschlossen, in die wir mit unserem Leitsatz gingen (z.B. „ich lebe meine Kraft!“, „ich lebe mein Leben!“ oder „ich liebe mich“!) und in der wir unseren Medizinnamen erhielten. In einer Medizinwanderung fühlten wir nun nach, was wir im Integrationsjahr nach der Visionssuche erlebt haben. Wo wir heute stehen. Und im Anschluss konnte jeder seine Geschichte erzählen, die dann jeweils von drei Männern und von Stefan gespiegelt wurde.
Und wieder bin ich schwer beeindruckt von der Kraft dieser Gemeinschaft, der Form des Zusammenseins und der Meisterschaft von Stefan, wie er die Dinge auf den Punkt bringt. Bei allen hat sich Grosses ereignet, alle sind riesige Schritte weitergekommen, wenn auch nicht alle am Ziel angekommen sind.
Was zeichnet den „Manngeburtler“, den initiierten Mann aus? Er strahlt eine Ruhe und Kraft aus, hat Bodenhaftung. Er weiss, was er will und was ihm guttut. Er trägt gut Sorge zu sich selbst. Wer dies nicht respektiert, wird klar in die Schranken gewiesen. Der wahre Erwachsene setzt Grenzen und sorgt dafür, dass sie nicht überschritten werden. Das ist die Kriegerenergie. Sie kommt in Beziehungen, mit den Eltern oder auch im Job zur Geltung. Der Manngeburtler sagt JA zu sich und zum Leben und NEIN, wenn seine Grenzen nicht respektiert werden.
Die Grundlage für all dies ist die Selbstliebe. „Ich liebe mich selbst“ hatten einige als Leitsatz und für alle anderen war er ebenfalls zentral. Wir sind oft zu streng mit uns. Wir schämen uns für unsere Schwächen, wir sind enttäuscht, wenn wir unsere hochgesteckten Ziele nicht erreichen.
Ein anderer Aspekt: Wir haben oft Mühe, zu nehmen, Geschenke anzunehmen. Manchmal sehen wir vor lauter Hunger nach Mehr und vor Bedürftigkeit nicht, was wir alles geschenkt erhalten haben. Anstatt uns daran zu freuen, was wir haben und wie wir sind, streben wir schon nach dem nächsten.
Wir haben unsere gemeinsame Reise an verschiedenen Ausgangspunkten mit unterschiedlichem Gepäck begonnen. Wir sind ein grosses Stück Weg gemeinsam gegangen, sind tief, sehr tief hinuntergestiegen und alle weit über dem Ausgangspunkt angelangt. Einige haben eine richtige Verwandlung erlebt, sind von der Raupe über die Verpuppung und Metamorphose zum Schmetterling geworden. Dies miterleben zu dürfen ist so bereichernd und berührend. Ich bewundere den Mut und die Entschlossenheit einiger dieser Männer, die in ihre tiefsten Wunden geschaut haben und sie freigelegt haben.
Den kompletten Beitrag gibt es auf Männerherz