Gewusst? Dein Herz hat einen Verstand!
Verblüffende Entdeckungen aus der Herzforschung
Die Wissenschaft präsentiert seit einigen Jahren immer wieder neue, faszinierende Ergebnisse über die Herzforschung. Noch nicht lange weiss man zum Beispiel, dass das Herz 20’000 Hirnzellen umfasst, ein Kurz- und Langzeitgedächtnis hat, und damit mehr Impulse an das Hirn sendet als umgekehrt. Und dies erst noch 20’000 mal schneller, als das Hirn. Oder dass Menschen nach Herztransplantationen bestimmte Eigenschaften vom Herzspender erleben. Oder dass die Wissenschafter 0,8 Sekunden vor dem Verstand der verkabelten Probanden wussten, welchen Gegenstand diese als Nächsten greifen werden. Wer oder was entscheidet in diesen Sekundenbruchteilen, bevor der Verstand in Aktion tritt? Und was hat das mit dir zu tun?
Kopf und Herz verbinden
Bis 43 war ich völlig verkopft, ein schneller Denker. Natürlich hatte ich ein Bauchgefühl, mehr oder weniger, wie jeder andere Mensch auch. Meine Herz-Geschichte beginnt vor rund sieben Jahren. Da gab es meinen Coach, ein «alter weiser Mann», der mich während der Trennungszeit begleitete. Er triggerte mich immer wieder damit, dass ich mit meinem Denken nur im Kopf sei. «Hören Sie auch auf Ihr Herz!», forderte er einige Mal mit Nachdruck. Ich gab mir alle Mühe, aber auf Anhieb wollte das nicht so richtig klappen. Eine Aussage vom weisen Mann blieb über all die Jahre hinweg hängen: «Wenn es ihnen gelingt, Kopf und Herz zu verbinden, dann haben sie ein kraftvolles Instrument, das sie durchs Leben begleitet». Irgend etwas in mir fasste in diesem Moment den Entscheid, danach zu suchen, bis ich es finden würde…
Gibt es die Herz-Stimme?
Viele Bücher und mehrere Seminare führten mich in kleinen und grossen Schritten immer mehr zu mir selber. Damit öffnete sich auch nach und nach der Zugang zu meinen Gefühlen, so auch bewusster zu meinem Bauchgefühl. Im oft hektischen und lauten Alltag als Hotel-Manager war es allerdings nicht immer einfach, diese «Impulse von unten» rechtzeitig zu hören. Die entscheidenden Erfahrungen machte ich, während ich durch die Welt reiste: In diesen unbekannten Gegenden, mit mir unbekannten Kulturen und Sprachen, war diese innere Stimme plötzlich viel klarer und lauter hörbar. Und je länger und je mehr ich darauf achtete und ausprobierte, ob diese Impulse richtig waren, desto mehr wagte ich, mich darauf einzulassen. Wie du dir das vorstellen musst? Da stoppt mich zu oft, um einfach nur Zufall zu sein, ein deutlicher innerer Impuls mit dem Hinweis: «Du gehst falsch!» Und richtig, da war ein Wegweiser mit Pflanzen überwachsen, den ich übersehen hatte. Dort entschied ich mich für den falschen Weg. Oder da ist das Gelände viel zu gefährlich, um unfallfrei durchzukommen: «Zurück!» Mir fiel auf, dass die Impulse jeweils nur wenige Meter nach der falschen Richtungswahl in mir laut wurden. Irgend etwas in mir wusste jeweils in diesem Moment mehr, als mein Verstand. Ich ging während neun Monaten bei rund 3500 Kilometern zu Fuss, maximal 500 Meter falsch. Mit der Zeit spürte ich diese Impulse auch, wenn es um ganz alltägliche Dinge wie die Restaurant-Wahl ging: Ich spazierte durch die Gassen und Strassen und wartete auf den inneren Wink, wo für mich die beste Wahl liegt. Und siehe: Plötzlich gab es keine kulinarischen Flops mehr. Oder ich erhielt immer wieder Impulse, mir unbekannte Menschen anzusprechen. Daraus ergaben sich jedesmal ganz besondere, unvergessliche Begegnungen. Irgend etwas in mir wusste sehr genau, wo gerade der beste Platz für mich war.
Das sagt die Wissenschaft
Auch wegen einem deutlichen Herz-Impuls unterbrach ich meine Reise, um eine Focusing-Ausbildung zu starten. Da ich keine festen Pläne hatte, folgte ich diesem Impuls. Was ich in der Ausbildungsgruppe im Tessin vermittelt bekam, haute mich fast vom Hocker: Zu meinen Reise-Erfahrungen rund um diese innere Stimme gibt es eine wissenschaftlich begründete Theorie. Focusing ist eine Methode, die innere Stimme für sein Leben zu nutzen. Fact ist: Im Maschinen- und heute im digitalen Zeitalter haben wir verlernt, auf die feinen, leisen Signale aus dem Körper zu hören. Jede und jeder hat das Bauchgefühl. Aber ehrlich: Wie oft und wie konsequent hörst und handelst du danach? Zumal die Wissenschaft herausgefunden hat, dass sich die Herz-Stimme erst nach 30 Sekunden meldet. In dieser Zeitspanne war ich früher gedanklich schon wieder meilenweit voraus. Zum Glück kann man lernen, wieder langsamer zu werden. Um überrascht festzustellen, dass man schlussendlich schneller am Ziel angelangt.
Mein Erleben
Ich würde die Wahrnehmung und den Zugriff auf das Wissen meines Herz-Verstandes nicht mehr hergeben. In der Zwischenzeit ist dieses zusätzliche Wissen in meinem Leben gut integriert und ich pendle meist automatisch zwischen Verstand und Herz und suche nach dem stimmigen Impuls, dem ich dann konsequent folge. In jeder Focusing-Begleitung erlebe ich zudem eindrücklich: Das Herz hat eine klare Sprache und es gibt Antworten auf Fragen, die dem Verstand verborgen sind und auf die wir nicht mit dem Kopf Zugriff haben. Die gute Botschaft dazu ist: Alle Menschen können lernen, wieder darauf zurückzugreifen. Würden übrigens mehr Menschen wieder mehr nach dem Herzen leben, würde sich die Welt entscheidend verändern. Wie du das für dich entdecken kannst?
Wie du deinen Herz-Verstand öffnen kannst
Lies das Buch «Herz-Verstand» von Ruediger Schache, das dich in vier praktischen Schritten zum Herz-Verstand führt.
Kauf dir das Standardwerk «Focusing − Selbsthilfe bei der Lösung persönlicher Probleme». Der Focusing-Begründer Eugene Gendlin hat sein Standardwerk gut verständlich verfasst. Mit dem Wissen kannst du selber erste Focusing-Erfahrungen machen.
Du suchst dir in deiner Umgebung einen Focusing-Begleiter oder eine -Begleiterin und lässt dir diese Methode zeigen und dich einige Mal begleiten. Dieses Angebot findest du auch auf meiner Homepage.
Überraschende Geschichten vom amerikanischen Herzchirurgen Paul Pearsall über Menschen nach Herztransplantation gibt es hier (englische Homepage): www.paulpearsall.com
PS: Ich sitze in einem Restaurant und arbeite gerade an diesem Artikel. Überraschend hat mein Notebook keinen Strom mehr. Der Impuls heute Morgen war deutlich: Pack das Netzgerät ein. Mein Verstand meldete, 80% Energiereserve reicht locker aus. Der Workshop hat überraschend mehr Energie verbraucht, als ich dachte. Ein weiteres kleines Beispiel aus meinem Leben, wie das so ist, mit dem Herzverstand…